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Jugend im Netz

Nahezu 100% der 12-19-jährigen haben heute einen Zugang zum Internet, davon hat die Hälfte einen eigenen Anschluss im Zimmer. Die durchschnittliche Nutzungsdauer liegt bei rund zwei Stunden täglich.

Bei Jugendlichen sind die verschieden Kommunikationsmöglichkeiten, die das Internet bietet, am beliebtesten. An erster Stelle liegen dabei die Kommunikation mit sogenannten Messengerprogammen (icq und msn), gefolgt von E-Mails und Chatrooms. Bei Jungen sehr beliebt sind alle Arten von Onlinespielen wie World of Warcraft und andere.

Auch als Informationsquelle hat das Internet eine besondere Bedeutung für Kinder und Jugendliche. Hier stehen persönliche Interessen im Vordergrund, gefolgt von aktuellen Ereignissen und der Recherche für schulische Zwecke.

Sehr beliebt sind Seiten, auf denen eigene Inhalte eingebaut werden können - "YouTube", „MySpace, "SchülerVZ" und „Wikipedia“. Hierbei fällt aber auf, das zwar sehr intensiv konsumiert wird, in den seltensten Fällen (abgesehen vielleicht von SchülerVZ) eigene Inhalte produziert und im Netz veröffentlicht werden werden..

Im Zusammenhang mit der Mediennutzung von Jugendlichen ist die aktuelle JIM-Studie 2009 des Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (www.mpfs.de) lesenswert. Bereits seit 1998 wird mit der JIM-Studie jährlich eine Basisstudie zum Umgang von Jugendlichen im Alter von 12 bis 19 Jahren mit Medien und Information durchgeführt.

Links zu einigen Ergebnissen der Studie:
Medienbesitz
Medien und Freizeit
Freizeitbeschäftigung
Online Communities


Vorhandene Kompetenzen und Bedarf

Eltern und Lehrer haben vielfach das Gefühl, dass sie mit all den Entwicklungen nicht mehr Schritt halten können, aber dennoch die Jugendlichen vor möglichen Gefahren schützen möchten. Wenn ich mit Eltern und Lehrern im Gespräch bin, höre ich sehr oft den Satz, dass die Kinder unglaublich fit im Umgang mit der Technik sind. Auch mein jüngster Sohn mit seinen neun Jahren hat mir am PC Funktionen gezeigt, die mir bis dahin verborgen waren. Diese Kompetenz ist bei Jugendlichen in der Regel sehr ausgeprägt, sie haben keine Scheu vor neuen technischen Geräten oder Anwendungen.

Aber sie brauchen unsere Erfahrungen und unser Wissen, was die Handhabung und Nutzung betrifft. Beim Thema Recherche und Glaubwürdigkeit wird das besonders deutlich, schaut man sich das Ergebnis einer aktuellen Studie des Münchner Meinungsforschungsinstitutes iconkids & youth bei 890 Internetnutzern im Alter von 6 bis 19 Jahren an.

55 % der Befragten vertrauen Wikipedia "total", aber nur 40 % bringen Websites von etablierten Zeitschriften wie SPIEGEL oder BRAVO ein ähnlich großes Vertrauen entgegen. Damit liegen diese Anbieter nur knapp vor Links, die Suchmaschinen wie Google anbieten (38%).

Axel Dammler, Leiter der Studie sagte dazu: "… Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass klassische journalistische Kernkompetenzen wie die Auswahl und Aufbereitung von Information kaum noch gewürdigt werden. Jugendliche fühlen sich dazu in der Lage, selbst die richtigen Informationen zu finden. Allerdings steht diese subjektive Informiertheit auf tönernen Füßen: Dass Links auf Google oft gesponsert oder gefiltert sind und wie die Einträge auf Wikipedia entstehen, ist entweder nicht bekannt oder wird aus Bequemlichkeit einfach verdrängt."

Wenn wir uns mit dem Thema persönliche Daten im Internet beschäftigen fehlt Kindern und Jugendlichen häufig ein Blick für die Tragweite ihres Handels, die weltweite Öffentlichkeit und die Tatdache, das das Internet nichts vergisst. Stellen sie sich den 16jährigen Realschüler vor. Er ist einer der Klassenbesten, hat tolle Zeugnisse, ein gutes Elternhaus und bewirbt sich nun auf einen Ausbildungsplatz als Bankkaufmann. Nun wundert er sich, obwohl doch seine Bewerbung klasse war und er eigentlich auch damit punkten wollte das er schon ein Betriebspraktikum bei einer Bank machte, dass er noch nicht mal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. Was ist da schief gelaufen? Nun, der Filialleiter und einer der Ausbilder haben über alle Bewerber im Internet recherchiert – natürlich auch im SchülerVZ. Dort hatte der Schüler in seinem Profil-Fotoalbum Fotos der letzten Party eingestellt, die ihn volltrunken zeigen. Um das ganze noch „witziger“ zu machen, schrieb er Texte wie „Komasaufen ist mein Hobby“ oder „Alkohol statt Arbeit“ unter die Fotos. Ich weiß, jeder Erwachsenen, der davon gewusst hätte (und dabei muss der Erwachsenen noch nicht mal wissen, wie man einen Computer anschaltet), hätte dem Schüler gesagt, dass solche Fotos und Texte in der Öffentlichkeit des Internets nicht besonders klug sind. Sie meinen das wäre ein übertriebenes Beispiel? Nein, ist es nicht und es gibt viele solcher Fälle – natürlich nicht nur wenn es um Ausbildungsplätze geht.

Gleichwohl muss ich an dieser Stelle betonen, dass es auch ganz anders laufen kann. Ich kenne auch Fälle in denen sich Menschen auf ihrer Internetseite oder im Profil so gut und passend präsentiert haben, dass es dem zukünftigen Arbeitgeber sehr positiv aufgefallen und bei der Jobsuche somit hilfreich war. Und gerade dieses positive Präsentieren, was ja jeder Selbständige und jede Firma heute im Internet mehr oder weniger erfolgreich tut, ist eine Kompetenz, die in jedem Fall gefördert werden muss.

Ein anderer ebenso wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit den neuen Medien ist die Tatsache, dass Jugendliche oft nicht wissen, was erlaubt und was verboten ist und was sie möglicherweise mit einem für sie witzigen Scherz anrichten können. Auch das hat etwas mit dem fehlenden Blick für die Tragweite ihres Handelns zu tun. Nehmen wir das Thema Gewaltvideos auf Handys oder das „mobbing“, dort fehlt ihnen meist das Bewusstsein für verbotene Handlungen oder Inhalte bzw. für ethisch-moralische Grundsätze.


 

 


 

 

 

 

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