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Computerspiele
Nicht erst seit heute begleiten elektronische Spiele Kinder und Jugendliche
in ihrem Leben. Seit den ersten Spielen hat sich die Spieleindustrie rasant
weiterentwickelt und die heutigen Spiele sind kaum noch mit den alten „Spiele-Klassikern“
zu vergleichen.
Neben den Spielen, die traditionell per CD auf dem heimischen PC installiert
und gespielt werden, gibt es Kauf-Spiele die dann zum Teil online gespielt werden,
Spiele für die man keine CD braucht und kostenlos online im Internet spielen
kann und natürlich noch die Spiele, die auf Konsolen gespielt werden.
Außerdem lassen sich die Spiele noch in Genres wie Action, Jump and Run,
Strategie und vieles mehr unterteilen.
Bei Computerspielen stellen sich für Eltern und Pädagogen grundsätzlich zwei
Fragen: Welches Spiel ist für welches Alter angemessen und wie viel Zeit
sollten Kinder und Jugendliche in einem Spiel verbringen? Beide Fragen
lassen sich nicht wirklich leicht und schon gar nicht pauschal beantworten.
Natürlich gibt es auf den Kauf-Spielen eine Alterseinstufung der
Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Dieses Gremium, prüft Spiele
vor dem Verkauf im Handel. Zeichnen sich die Spiele nun durch Gewalt, Sex
oder in anderer Form jugendgefährdende Darstellungen aus, kann die USK den
Verkauf einschränken. Händler dürfen zum Beispiel Spiele mit der
Alterskennzeichnung „Freigegeben ab 16 Jahre“ nur an Personen verkaufen, die
nachweislich dieses Alter erreicht haben.
Es handelt sich aber dabei in keinster Weise um eine Empfehlung im Sinne
von, Kinder und Jugendliche sollten die jeweiligen Spiele ab dem angegebenen
Alter unbedingt spielen. Es ist mehr ein Richtwert, ab welchem Alter
bestimmte Spiele gespielt werden könnten, ohne das eine Beeinträchtigung der
Entwicklung zu erwarten. Wobei es auch nicht bedeutet, das nie ein 10-jähriger Spiele mit der Alterseinstufung 12 spielen sollte.
Worauf man sich aber sicher verlassen kann ist die Tatsache, dass Spiele die
eine Alterseinstufung von 16 oder 18 haben, nicht für Kinder geeignet sind.
Viele Eltern kennen diese Alterseinstufungen ja auch vom Kinobesuch. Da habe
ich auch schon das ein oder andere Mal vor der Frage gestanden, ob meine
Kinder schon „verbotener“ Weise einen Film schauen dürfen, obwohl sie das
entsprechende Alter noch nicht erreicht haben.
Ich denke, das es immer davon abhängig ist, wie weit das Kind entwickelt
ist, wie es das Gesehene verarbeiten kann, was man seinem Kind zutraut und
letztlich, was man als Eltern selbst vom Inhalt hält.
Beim Kinobesuch fällt das noch relativ leicht, beim Computerspiel setzt es
aber auch voraus, das man sich mit dem Inhalt eines Spieles
auseinandersetzen muss. Ich gebe zu, dass ich auch nicht immer Lust habe
vorab jedes Computerspiel auszuprobieren. Ich versuche da aber auch öfter
mal über meinen eigenen Schatten zu springen oder mich zumindest im Internet
auf unabhängigen Seiten über die Spiele zu informieren.
Bei kostenlosen Onlinespielen gibt es übrigens keine Form der
Alterskontrolle seitens der USK.
Ich kenne kaum eine Familie in der nicht die Zeit die Kinder und Jugendliche
vor dem Computer verbringen, für ständige Diskussionen sorgt - ich bin
da nicht verschont geblieben.
Auch die 24-stündige Verfügbarkeit der Online-Angebote ist ein Problem.
Browserspiele und „Massive Multiplayer Online Games“ (MMOGs) sind sogenannte
persistente (ständig andauernde) Spielwelten: Sie haben kein klares
Spielende mehr, womit ein zentrales Spielgesetz gebrochen wird. Das Spiel
ist nicht mehr zeitlich begrenzt – ein Abbruch geht schnell mit dem Gefühl
einher, wichtige Spielzüge oder das beste Blatt zu verpassen. Das muss nicht
direkt in die Spiel- oder Onlinesucht führen, kann aber bei Kindern und
Jugendlichen ein zwanghaftes Spielverlangen begünstigen. Die mangelnde
soziale Kontrolle in der virtuellen Welt fördert solche Entwicklungen
zusätzlich.
Ob gewaltverherrlichende Onlinespiele Auslöser für reale Gewalt ist oder
diese zu mindestens begünstigen, vermag ich nicht abschließend zu
beurteilen. Über die möglichen Wirkungen medial rezipierter Gewalt
herrscht in der Fachwelt noch Uneinigkeit. Die Medienwirkungsforschung ist
ein sehr komplexes Forschungsfeld. Bisherige Publikationen zur Medien- und
Gewaltforschung untersuchen sehr unterschiedliche Teilaspekte und kommen zum
Teil zu widersprüchlichen Ergebnissen.
Dass es aber ihrer seelischen Entwicklung schaden kann, davon bin ich fest
überzeugt. Für mich haben indizierte Spiele und Spiele mit
gewaltverherrlichendem Inhalt grundsätzlich nichts in Kinder- und
Jugendzimmern zu suchen.
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